Eine mir unerklärliche Pflanzenseuche bewirkt ein Gartendesaster

 

Nachdem schon ein Pflanzenvirus meinen Weinstocks hingemordet hat (siehe dort), hat sich ein weiterer Schädling in meinem Garten breit gemacht. Betroffen sind vor allem Tomaten, Kartoffeln, Gurken, Erbsen, aber auch einjähriger Rittersporn, womöglich auch weitere Zier- und Nutzpflanzen, was ich noch abwarten muss.

Schon letztes Jahr hat sich eine Tomatenpflanze auf meiner Lore frühzeitig verabschiedet, und auch die Johannisbeertomate verlor frühzeitig die Blätter. Bei beiden unterließ ich in Unkenntnis der Folgen die Entsorgung der Topferde, welche ich verteilte und untergrub. Aber selbst bei dem Rittersporn vor dem Bretterzaun, wo keine womöglich verseuchte Erde hinkam, zeigte sich ungewöhnliche frühe Welke. 

Solange ich nur die Schädigung der Tomaten und Kartoffeln entdecken konnte, ging ich wegen der Schnelligkeit des Verfalls von einem Virus aus, das von Thripsen (Fransenflüglern) übertragen wird. Das wird schon im Jahr davor stattgefunden haben, und durch die verseuchte Erde weiter verbreitet worden sein. Allerdings sind Viren Spezialisten und keine Generalisten, welche fast alle Pflanzen heimsuchen. Was hinter der Vielfalt von Schäden steckt, bleibt mir daher schleierhaft.

 

 

Typisch für Virusinfektionen scheint die Schnelligkeit zu sein, mit der sich die befallenen Pflanzen verabschieden. Die beiden Fotos von Kartoffelpflanzen entstanden am 12.6. morgens und mittags im Abstand von weniger als 4 Stunden. Links oben kann man den Austrieb von später eingesetzten Kartoffeln als Krüppelwuchs erkennen.

                                                                                                         

 

Zwei Bilder vom 10.6. von meiner Tomatenlore. Man sieht noch den prächtigen Austrieb von 2 Tomatenpflanzen, welcher dann verkümmert und einknickt. Man kann noch zwei weitere sehen, die gesund erscheinen, aber 2 Tage später auch merkbar befallen waren. 

Auf den nächsten Bildern sieht man den zunächst punktuellen, dann fleckigen dunkelbraunen Befall an den Stielen nach einer Woche Lagerung in der Garage und die Verfärbung der abgeschnittenen grünen Früchte nach drei Tagen.

 

 

Die Erbsen blieben kleinwüchsig, blühten niedrig und setzten nur kümmerliche Schoten an. Der einjährige Rittersporn zeigte untypische Welke mit abknickenden Blütenspitzen. Die Mohnpflanze zeigte anfangs prächtigen Wuchs, verabschiedete sich dann im Juni, sodass die Mohnkapseln sich nicht mehr öffnen konnten. Fotos vom 21.6.20

 

 

Gurkensetzlinge haben sich 3 X hintereinander verabschiedet. Einige Erdbeerpflanzen wollen nicht recht loslegen, und haben nach anfänglichen Erfolgen matschige kleine gelbe Beeren hervorgebracht, Himbeeren zeigen nur spärlichen Neuaustrieb, und auch der Kopfsalat will nicht rund werden. Sämereien gehen nicht auf. 

Ich habe 20 Jahre lang die Erde bepflanzt, welche jetzt kontaminiert ist. Vielleicht hilft Aushungern. Die Ursache könnte auch verseuchte Beutelerde sein. Im nächsten Jahr werde ich nur in Kübeln und Balkonkästen anbauen. Ich müsste sonst den Garten ausbaggern lassen, und völlig neu einrichten. Die Suche nach dem Erreger stelle ich ein, da sie mir nicht weiterhilft.

                                                                                                                                                                             11.7. 20

 

Im nächsten Jahr werde ich vorsichtshalber den Anbau auf Kübelbepflanzung umstellen.

 

 

 

Rosensterben

Im Frühjahr 21 erschien der Austrieb bei 3 Rosenstöcken als Krüppel-wuchs. Ich musste sie entfernen. Bei einer Kletterrose war nur einer von 2 Haupttrieben befallen (Bild). Der zweite trieb umso stärker aus, zeigt nur bei einem Seitentrieb den Befall. Alles recht seltsam!

Auch in der Nachbarschaft gingen Rosenstöcke ein.